„Die Botschaft hör ich wohl“, lässt Goethe seinen Faust sagen, als dieser österlichen Glockenklang und Chorgesang hört. Allein, ihm fehlt der Glaube.
Doch er hört den Chor der Engel singen, er sieht: „Vom Eise befreit sind Strom und Bäche“, und er bekennt: „Die Sonne duldet kein Weißes.“
Das Leben siegt. All unseren Zweifeln zum Trotz. Christus lebt. Da mag uns angst und bange sein und auf unsern Lippen mag das Halleluja etwas kläglich klingen und da mischt sich ganz vertrauensvoll auch immer wieder die Bitte ein „Herr steh uns bei.“
Doch wir hören die Botschaft, wir sehen und hören die Osterglocken, wir bezeugen, was wir gehört haben und feiern, wie wirs gewohnt sind. Und all das im Vertrauen auf den, der auferstanden ist und der uns genau darum wirklich beistehen kann.
Halleluja! Herr, steh mir bei! Halleluja! Amen.
Bleibt zuversichtlich und gesegnet!
Ihr / Euer Steffen Pospischil
Die Botschaft hör ich wohl...
Lied, Gebete und Bibelwort und Gedanken
zum 2. Sonntag nach Ostern—Miserikordias Domini 2025
1. Ich hör die Botschaft: Jesus lebt!
Doch seh ich nur: Die Welt erbebt,
weil Krankheit herrscht und Tod und Krieg.
Wo find ich Jesu Ostersieg? Herr, steh mir bei!
2. Ich hör die Botschaft: Jesus lebt!
Ob dem nicht alles widerstrebt,
was täglich unsre Welt bedroht:
der Bosheit Trug, Gewalt und Not? Herr, steh mir bei!
Psalm 23
Der Herr ist mein Hirte,
mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,
fürchte ich kein Unglück;
denn du bist bei mir,
dein Stecken und Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch
im Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl
und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit
werden mir folgen mein Leben lang,
Und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen
Aus dem Evangelium nach Johannes im 10. Kapitel:
Jesus spricht: „Ich bin der gute Hirte.
Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.
Der Mietling, der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören,
sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht
– und der Wolf stürzt sich auf die Schafe und zerstreut sie –,
denn er ist ein Mietling und kümmert sich nicht um die Schafe.
Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen
und die Meinen kennen mich, wie mich mein Vater kennt;
und ich kenne den Vater.
Und ich lasse mein Leben für die Schafe.
Und ich habe noch andere Schafe,
die sind nicht aus diesem Stall; auch sie muss ich herführen,
und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde
und ein Hirte werden.“
3. Ich hör die Botschaft: Jesus lebt!
Herr, hilf, dass sich mein Herz erhebt
aus Kummer, Zweifel, Angst und Leid!
Mach es für deinen Trost bereit!
Herr, steh mir bei!
Es ist Ostern. Die Osterglocken künden vom Leben, in den
Osterliedern besingen wir die Nachricht von der Auferstehung
des Herrn, wir hören das wundervolle „Fürchte Dich nicht. Der
Tod ist besiegt.“
Die Botschaft hör ich wohl… Und doch scheint so viel dagegen
zu sprechen. Ich sehe, höre und erlebe so viel anderes. Ich sehe
die tägliche Furcht, die Sorgen um die Zukunft. Und statt dem
österlichen Halleluja liegt mir der Stoßseufzer viel näher:
„Herr steh mir bei.“
Es ist Ostern. Wir hören die vertrauten Worte und feiern die
Feste, wie sie fallen. Wir bekennen und bezeugen, was wir
gehört und gelernt haben, was andere vor uns und für uns
bezeugt und verkündigt haben. Wir vertrauen auf das Zeugnis
der Gemeinde und beten und bekennen, wie wir‘s schon als
Konfirmanden gelernt haben: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird
nichts mangeln…“
Es ist manchmal wie ein Pfeifen im Walde, ein Lied, das die
Angst vertreibt, wie ein schwerer Seufzer mitten im finstern Tal
all dem Unglück zum trotz, das ich doch ein wenig fürchte.
Es ist Ostern. „Vom Eise befreit sind Strom und Bäche durch des
Frühlings holden, belebenden Blick; im Tale grünet
Hoffnungsglück.“ Das Leben erwacht—all unseren Ängsten zum
Trotz. Der Tisch der Natur ist reich gedeckt, auch im Angesicht
dessen, was uns feind sein mag.
Die Osterglocken verkünden die Auferstehung des Herrn.
Wir feiern das Leben. Voll Vertrauen, voll Zuversicht, voll
Hoffnungsglück.
Die Botschaft hör ich wohl. Und ich bitte um den Glauben, der
mich zum Auferstandenen führt und durch ihn zum Leben.
Gott des Lebens, wir bitten Dich für alle Menschen, die an
Dich glauben und mit Dir leben. Stärke unser Vertrauen auf
das Leben, das den Tod überwindet.
Wir bitten Dich für unsere Gemeinden. Erneuere uns durch
deinen Geist und stärke uns durch Dein Wort, damit wir Deine
frohe Botschaft lebendig und glaubwürdig bezeugen.
Wir bitten für alle, die Verantwortung tragen in der Politik, in
der Wirtschaft und der Verwaltung. Hilf, dass ihre
Entscheidungen dem Frieden und dem Miteinander dienen.
Wir bitten Dich für alle, die Leid tragen an Leib und Seele.
Sende ihnen Hilfe und Helfer. Stärke und tröste sie durch
Deinen Segen.
Wir bitten Dich für alle, die sich für andere Menschen
einsetzen. Erhalte ihnen das Engagement und die Kraft, dass
sie gestärkt in den Dienst der
Nächstenliebe gehen.
Gott des Lebens, geh mit uns
auf allen Wegen, die vor uns
liegen, auf den guten Wegen
und auf den schweren. Lass
uns überall Deine heilsame
Nähe spüren.
Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute,
und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen
4. Ich hör die Botschaft: Jesus lebt!
Ihr Boten, die ihr Hoffnung gebt,
führt mich zum Auferstandnen hin,
dass ich bei ihm geborgen bin!
Herr, steh mir bei